2022
Reset –Alles auf Anfang
von Michael NIAVARANI und Roman FRANKL
gespielt am 11. März 2022 im Konzertkaus Weinviertel.
Regie: Josef Newerkla
Herbert, ein erfolgreicher Geschäftsmann in den besten Jahren, hat eigentlich alles. Eine Ehefrau –sie ist schwer hysterisch, zugegeben, aber sie versucht, es mit Yoga in den Griff zu kriegen. Ein Verhältnis mit seiner jungen Sekretärin –sie will leider ein Kind von ihm, und dass er sich endlich scheiden lässt. Einen enterbten schwulen Halbbruder, der ohne viel zu fragen bei ihm eingezogen ist. Sogar einen Magritte an der Wand hat Herbert. Mit einem Wort: Herbert hat zu viel. Und er hat genug davon.Als plötzlich sein alter Freund Martin auftaucht um einen millionenschweren Geldkoffer bei ihm zu verstecken, fasst Herbert einen Gedanken: Warum nicht einfach durchbrennen mit dem Schwarzgeld und alles hinter sich lassen? Doch durch einen Unfall verliert er sein Gedächtnis. Als er in sein Heim zurückkehrt, wollen ihn alle in das Leben pressen, das sie sich schon immer gewünscht haben: Die Ehefrau redet ihm ein, er sei der sensible Jean-Michel, der ihr Sonaten komponiert der enterbte Halbbruder erklärt Herbert zum enterbten Halbbruder, die Sekretärin behauptet, sie sei bereits schwanger und die Scheidung beschlossene Sache.Martin aber hat nur eine Frage: Wo ist der verdammte Koffer? Wird Herbert in sein altes Leben zurückfinden? Oder gar in ein neues? Zum Beispiel mit dem Malermeister Klapsch in Jamaika? Und: Ist der Magritte an der Wand eigentlich echt?
Besetzung
Christoph Stich
Roswitha Alt-Polland
Diana Zach
Harald Hohenecker
Thomas Sulak
Gerhard Stockinger
Hannes Zöchmeister
Ingrid Stich
Marion Stich
Ilse Urban
HERBERT
MARIA, seine Ehefrau
STEFANIE, Herberts Sekretärin und Geliebte
MARTIN, Herberts ältester Freund
HERR KAFKA, Eduard, Herberts unehelicher Halbbruder
HERR KLAPSCH, Malermeister und Lebenskünstler
PFLEGER, Zivildiener namens Roland
Regieassistenz
Maske
Souffleuse
Der Zerrissene
Eine Posse mit Gesang in drei Akten von Johann Nestroy.
gespielt ab 1. Juli 2022 im Brandlhof Radlbrunn.
Regie: Josef Newerkla
Im Gartenpavillon des Herrn von Lips findet ein Fest mit großer Gesellschaft statt. Gluthammer ist auf dem Balkon mit der Anbringung eines Geländers beschäftigt, soll jedoch wegen des Lärms damit aufhören. Kathi, das Patenkind von Lips und eine Verwandte seines Freundes Krautkopf, kommt, um eine Schuld der verstorbenen Mutter zu bezahlen. Gluthammer berichtet von seinem Unglück: Am Tag vor seiner Hochzeit hat er seine Braut, Mathilde, verloren, seither fehlt ihm jede Spur von ihr und er glaubt an eine Entführung.
„[…] ich war Strohwittiber, bin Strohwittiber geblieben, und das Stroh bring ich auf der Welt nicht mehr aus’n Kopf.“ (I. Act, 3. Scene)
Lips bezeichnet sich selbst in einem Monolog als „Zerrissenen“: Trotz oder gerade wegen seines Reichtums hat er keine Freude am Leben; er ist gelangweilt, mit Geld allen Schwierigkeiten – und Abenteuern – aus dem Weg gehen zu können. Aber ohne Geld will er auch nicht leben:
„Armut ist ohne Zweifel das Schrecklichste, mir dürft’ einer 10 Millionen hinlegen und sagen, ich soll arm sein dafür, ich nehmet’s nicht.“ (I. Act, 5. Scene)
Im Gespräch mit seinen drei „Freunden“, Stifler, Sporner und Wixer, beschließt Lips, etwas ganz Verrücktes zu tun: Er will die erstbeste Frau, der er begegnet, heiraten. Dies ist die verwitwete Frau von Schleyer, die frühere Mathilde Flinck, der er einen Antrag macht. Gluthammer glaubt seine „entführte“ Braut Mathilde in der Gewalt des Herrn von Lips. Er rangelt wutentbrannt mit Lips und stürzt gemeinsam mit ihm vom Balkon hinab ins Wasser. Beide werden für tot gehalten.
Lips, der überlebt hat, flüchtet sich zum Hof des Pächters Krautkopf, wo ihn Kathi freudig erkennt. Er will zur Tarnung als Knecht in dessen Dienst treten, was Krautkopf nur ungern tut. Aber auch Gluthammer ist nicht ertrunken, hält sich seinerseits für den Mörder von Lips und flüchtet sich ebenfalls zu seinem Freund Krautkopf. Dieser versteckt ihn vor der vermeintlichen Verfolgung auf seinem Pachthof.
Gluthammer: „Man hat einen Preis auf meinen Kopf gesetzt.“
Krautkopf: „Ah, ‘s G’richt wirft ‘s Geld nicht so hinaus.“ (II. Act, 5. Scene
Kathi versorgt Lips liebevoll, Krautkopf Gluthammer eher unwillig. Stifler, Sporner und Wixer, die im Testament des Herrn von Lips als Erben eingesetzt sind, besichtigen ihre neuen Besitztümer. Alle äußern sich verächtlich über den vermeintlich verstorbenen „Freund“; dies hört auch der verkleidete Lips. Während alle den Hof besichtigen, versieht Lips sein herumliegendes Testament mit einer auf den Tag vor seinem Verschwinden datierten Änderung und setzt Kathi als Alleinerbin ein.
Sogleich beginnt das Buhlen aller Anwesenden um die Hand der plötzlich guten Partie. Kathi will unter vier Augen Lips gerade ihre Zuneigung gestehen, als die drei Enterbten herbeitreten. Lips gibt sich als lebendig zu erkennen, wird nun aber als Mörder Gluthammers angesehen und eingesperrt. Auf der Suche nach einer Fluchtmöglichkeit trifft er unter einer Luke im Boden auf das Kellerversteck des Schlossers. Die beiden, die einander ja tot wähnen, begegnen voller Schrecken dem vermeintlichen Geist.
Erst Krautkopf bringt Klarheit in die Situation, also gibt es weder Mörder noch Ermordete. Die drei „Freunde“ beginnen gleich wieder, sich bei von Lips einzuschmeicheln, werden aber davongejagt. Lips versöhnt sich mit Gluthammer, gibt ihm ein Kapital und auch den Segen zur Verbindung mit Mathilde, was dieser dankend ausschlägt. Mit einer Umarmung zwischen Kathi und Lips und dem Eingeständnis beiderseitiger Liebe schließt das Stück.
„Und in mir is eine Kathilieb’ erwacht. Jetzt seh ich erst, dass ich nicht bloß in der Einbildung, dass ich wirklich ein Zerrissener war, die ganze ehliche Hälfte hat mir g’fehlt; […]“ (III. Act, 11. Scene)
Besetzung
Thomas Sulak
Michael Fischer
Martin Ruff
David Köppl
Roswitha Alt-Polland
Christoph Stich
Helfried Köppl
Laura Mitas
Friederike Haas
Walter Straub
Lisa Lang
David Alt
Ilse Urban
Marion Stich
Ilse Urban
Herr von Lips, ein Kapitalist
Stifler
Sporner, seine Freunde
Wixer
Madame Schleyer
Gluthammer, ein Schlosser
Krautkopf, Pächter auf einer Besitzung des Herrn von Lips
Kathi, seine Anverwandte
Staubmann, Justitiarius
Anton
Josefa, Bediente bei Herrn von Lips
Knechtl, ein Naseweis bei Krautkopf
Regieassistenz
Maske
Souffleuse